SZ vom 18.08.2011
Lehrreich: Kinder lernen Brezeln schlingen
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(BAD WALDSEE/sz)Eines der Angebote, durch den Ferienspaß ermöglicht, war gestern die Bäckereibesichtigung in der Bäckerei Gueter. Um Brezeln, Zöpfe und Brot zu backen, trafen sich 57 Kinder in der Backstube an der Biberacher Straße. Marianne Hermann arbeitet beim Kinderschutzbund, der Verein organisiert die Aktion. Frau Hermann betreut das Backen dieses Jahr zum 15. Mal. Sie sieht viele Vorteile in diesem Angebot: „Die Kinder sammeln hier interessante Erfahrungen, wie Brot zustande kommt. Sie lernen und bekommen am Ende vom Backen eine Tüte mit Brezeln, Brote und Zöpfe. Das ist ein gutes Angebot bei dem sich auch die Bäckerei Gueter sehr großzügig zeigt.“ Auch die Kinder, die daran teilnehmen, sind begeistert. Die siebenjährige Leni Stöhr aus Bad Waldsee sagt beispielsweise: „Ich finde es gut, dass es sowas gibt, und ich finde es toll, nachher mein eigenes Brot zu essen.“ Die siebenjährige Verena Girmes aus Bad Waldsee hat schon öfters beim Backen teilgenommen: „Ich finde es immer wieder aufs Neue super. Mich fasziniert es, all die Sachen selber zu machen, die ich normal in der Bäckerei kaufen kann.“ Diese Ferien, nimmt sie an einer weiteren Veranstaltung vom Ferienspaß teil und würde gerne noch mehr machen – doch da kommt ihr der Familienurlaub dazwischen. Thomas Sonntag ist Bäckermeister in der Bäckerei Gueter. Er unterstützt solche Aktionen wie das Backen für Kinder während des Ferienprogramms. Er sieht, wie viel Erfahrung die Kinder machen, weil viele davor gar nicht wussten, wie Brot, Brezeln und Zöpfe hergestellt werden. Für ihn ist es wichtig, dass man Kinder fördert: „Kinder sind die Zukunft und ich finde, viel mehr lokale Betriebe sollten den Kindern die Möglichkeit geben, reinzuschnuppern und Dinge auszuprobieren.“
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2010
Kinder legen in der Backstube Gueter los
(BAD WALDSEE/sz) Einen Einblick in die Bäckerarbeit haben am
Mittwoch 51 Jungen und Mädchen von fünf bis zwölf Jahren bekommen.
In der Backstube von Bäckerei Gueter wurde unter Aufsicht des Kinderschutzbundes
Eschle geknetet, geknotet und geflochten. Der Renner war die Herstellung von
Brezeln.
Die Bäckerei Gueter macht seit 13 Jahren im Sommer eine Führung
durch ihre Backstube, die der Kinderschutzbund im Eschle organisiert. 51 Kinder
wollten wissen, wie aus den Backzutaten Brötchen und Brezeln werden.
In der Backstube duftet es nach frischen Teigwaren. Mit großen Augen
bewundern die Kinder die Öfen und Gerätschaften. Zuerst werden 51
Mützen verteilt, danach geht es zum Händewaschen. An drei langen
Tischen darf jedes Kind sein eigenes Brötchen formen, „egal ob
eckig, länglich oder rund, macht es einfach so wie ihr wollt“,
sagt Bäckermeister Martin Gueter. Sobald die Jungbäcker mit ihrem
Werk fertig sind, bekommt es einen Namenszettel. So kann jeder seinen eigenen
Wecken zu Hause präsentieren.
Marianne Hermann ist die Leiterin des Kinderschutzbundes im Eschle und freut
sich über die vielen Teilnehmer: „So viele Kinder waren noch nie
dabei.“ Als der Verein vor 13 Jahren nachgefragt habe, ob eine Besichtigung
möglich sei, war die Familie Gueter sofort dabei. Seniorchefin Inge Gueter
sagt: „Viele wissen ja sonst gar nicht mehr, wie eine richtige Brezel
gemacht wird, bei uns steckt ganz viel Handarbeit dahinter.“ Deswegen
sehe auch jede Brezel ein bisschen anders aus.
Nun zeigt Bäckermeister Gueter und Bäcker Thomas Sonntag wie eine
echte Brezel gemacht wird. Mit den Teigwürsten vor der Nase schauen die
Kinder gespannt zu und dürfen es auch selbst ausprobieren. Jeder darf
so viele Brezeln machen, wie er möchte. Verena und ihr großer Bruder
Florian sind schon seit drei Jahren vom Ferienspaß aus in der Backstube
Gueter. Die Geschwister wagen sich daran, einen kleinen viersträngigen
Zopf zu machen. „Gar nicht so schwer, wie es aussieht“, sagt die
Sechsjährige. Fabian hat so viel Übung, weil er aus Knete Brezeln
auch zu Hause mache, wie der Achtjährige erklärt. Routine im Backen
hat die elfjährige Lara. Zum sechsten Mal ist sie jetzt dabei, heute
macht sie eine Zopfschnecke.
Eine Gruppe Kinder schaut den Bäckern zu, wie sie den Kuchenboden mit
Zwetschgen belegen. „Nebenher muss der Betrieb weitergehen“, sagt
Sonntag. Natürlich würde die Besichtigung stets auf einen Tag fallen,
an dem nicht so viel getan werden muss, wie auf das Wochenende hin. Man wolle
den Kindern alles in Ruhe zeigen und erklären können. Dieser Zeitplan
würde auch immer gut klappen, da man sich auf den Kinderbesuch vorbereite.
Sobald die Brötchen aufgegangen und im Ofen sind, geht es für die
fleißigen Arbeiter in die Pause. Trinkpäckchen, Schokobananen und
Rhabarberkuchen werden aufgetischt. „Voriges Jahr waren die Schokobananen
ganz schnell weg, da haben die Bäcker dieses Jahr einfach mehr gemacht“,
sagt Marianne Hermann.
Laut der Organisatorin ist noch nie ein Unfall passiert. Die Betreuerinnen
und auch alle Bäcker passen genau auf, was die Kinder machen. Hier seien
die Kinder gut aufgehoben und könnten auch bei schlechtem Wetter einen
schönen Vormittag erleben. Mit einer großen Bäckertüte
voll mit Laugenwaren und dem eigenem Wecken geht es wieder aus der Backstube.
Während die Kinder auf die Eltern warten, essen sie schon die ein oder
andere Brezel. Die siebenjährige Tabea nimmt ihre Papiermütze zum
Andenken mit.
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